2024-02-24 Frühjahrstagung der Kulturwart:innen

Die Frühjahrstagung der Kulturwart:innen 2024 fand am 24.02. im Pfarrheim St. Barbara in Eschweiler zum Thema Veränderungen in der Nordeifel in den letzten 50 Jahren statt.

Nach der Begrüßung und Einführung in die Thematik durch den Vorsitzenden folgten im ersten Block 3 Vorträge mit Schwerpunkten zum heutigen Kreis Euskirchen:

  1. Schluss mit der KirchturmspolitikGrenzüberschreitend in eine neue Kommune: Mechernich (Dr. Wolfgang Rosen, Bonn)
  2. Hören Sie auf mit diesem Zülpich – Das Krankenhaus Zülpich zwischen Betriebsaufgabe und Transformation (Hans-Gerd Dick, Zülpich) und
  3. Grenzen ändern sich - 200 Jahre Wandel im Kreis Euskirchen (Heike Pütz, Euskirchen)

Der zweite Teil der Veranstaltung reflektierte den Gastgeber Eschweiler mit Vorträgen zu den

  1. Aspekten der Industrialisierungsgeschichte von Eschweiler (Dr. Horst Schmid, Eschweiler) und
  2. Auswirkungen des Braunkohleabbaus im Eschweiler Norden und die damit verbundene Landschaftsveränderung (Simon Küpper, Eschweiler).

Zur Abrundung der umfangreichen und mit vielen Details versehenen Referate schloss sich anschließend wie versprochen die Exkursion auf den Lehrpfad Eschweiler Kohlberg (gekennzeichnet mit weißen Plaketten, auf denen ein Bergmann mit Ledermütze skizziert ist) im Stadtwald an, der vom Geschichtsverein als Erinnerung an die 600 Jahre (Steinkohlen)Bergbau angelegt und vor wenigen Jahren öffentlich vorgestellt wurde. Hr. Surges/ Geschichtsverein Eschweiler führte auf den 2,5 Kilometern Bergbau-Wüstungszone, die inzwischen als Bodendenkmal eingetragen ist und erläuterte mit Hilfe der sechs Info-Tafeln Grundlegendes und Besonderheiten:

Hier haben nicht die Schlachten des 2. Weltkriegs die Landschaft bis heute so deutlich verändert, sondern es waren Menschen mit ihren einfachen Arbeitsgeräten - Spaten und Spitzhacke. Seit dem Mittelalter haben sie diesen Berg auf der Suche nach Steinkohleflözen, die hier oft bis an die Oberfläche reichten, durchwühlt, haben sich immer tiefer hinein gegraben in das Innere der Erde. Später wurden waagerecht oder schräg Stollen in den Berg getrieben. Noch tiefer ging es dann mit Schächten, im Stadtwald gab es davon über ein Dutzend. Großabnehmer für die im Kohlberg geförderte Steinkohle waren um die Mitte des 17. Jahrhunderts (Gesamtjahresmenge 15.000 Tonnen) hauptsächlich die Kupfermeister.

 

Bis heute zurück geblieben sind u.a. Förderlöcher (so genannte Pingen) und Wassergräben, das Mundloch eines Förderschachts direkt neben der Waldschule, der Damm eines Stausees, dessen Wasser früher Wasserräder betrieb sowie Fundamente der Seilbahnen, die bis 1930 Kalk von Hastenrath und Koks der Grube Reserve zum Stahlwerk Concordia beförderten.

Diana Hofmann

 

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Fotos: D. Hofmann / Zusammenst./Aufber.: I.Steven