zwischen Roetgen und Ternell:
Weder von der Warnung „Anstrengend – für geübte Wanderer“ noch von den wenig erfreulichen Wetteraussichten hatten sich acht mutige Wanderer – sechs Männer und zwei Frauen – abhalten lassen, sich mit Wanderführer Gerd Schwache auf den Weg von Roetgen nach Ternell zu machen. Am Ende der Mühlenstraße ging es in den Wald hinein bis zum Zusammenfluss von Stein- und Eschbach. Unter dem Namen Eschbach fließen die Bäche dann der Weser entgegen.
Weiter ging es auf urwüchsigen Pfaden den Eschbach aufwärts und am Pont Americain, einer Panzerbrücke aus dem 2. Weltkrieg, ereilte uns dann der erste Graupelschauer. Kurz darauf erfreute uns ein Narzissenfeld und pünktlich zur Bananenpause schien sogar die Sonne.
Das nördliche Kutenhartvenn wurde durchquert, es ging abwärts zum Getzbach und wieder steil hinauf nach Ternell, wo die verdiente Mittagrast gehalten wurde. Weil es in den letzten Tagen kaum noch geregnet hatte, hielt sich der Matsch diesmal in Grenzen und im Wechsel von Sonne und Schnee zeigte sich das Venn von seiner „typischen“ herb-schönen Seite. Ab- und wieder aufwärts ging es nach der Pause wieder zurück zum Kutenhartvenn und im Schneegestöber weiter zunächst am Rand entlang und dann durch den südlichen Teil in Richtung Reinartzhof.
Während einer kleinen Stärkung an der Hütte erzählte Gerd einiges aus der langen und wechselvollen Geschichte des Weilers. Erste urkundliche Erwähnung fand der Reinart um 1340 in Aachener Stadtrechnungen. Ein hier als Einsiedler lebender „Begarde“ – ein Angehöriger einer christlichen Gemeinschaft, bekannter sind die Beginen als weibliches Gegenstück – wurde dafür bezahlt, dass er stündlich die Glocke läutete, damit sich Reisende nicht in Schnee und Nebel verirrten und er ihnen in einem Hospiz Unterkunft bot.
Kurz vor dem Ende der Wanderung hatte sich Gerd noch eine kleine Schikane ausgedacht. Er führte uns von der Brücke über den Steinbach aus nicht auf direktem Wege in Richtung Schwerzfeld und dann durch die Segeln zurück zu unserem Ausgangspunkt, sondern ließ uns nach einem kurzen Stück entlang des Baches die Höhe über ein kaum zu erkennendes Pfädchen erklimmen. Aber auch diese Herausforderung haben wir noch gemeistert. Die Kilometerzähler von Bruno und Willi zeigten am Ende ca. 23 km an.
Ein herzliches Dankeschön an Gerd für eine abwechslungsreiche Tour über spannende, teilweise unbekannte Wege!
(heg)