15 Wanderfreunde erlebten bereits bei der Anfahrt nach Jalhay über Raeren, Eupen und die Gileppe-Talsperre eine Winterlandschaft wie aus dem Bilderbuch. Bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein, aber auch ordentlichen Minustemperaturen startete man am Sportplatz von Jalhay zu einer gut 12km langen Winterwanderung. Die mit dickem Rauhreif überzogenen Bäume, Sträucher und Stacheldrahtzäune und der weite Fernblick begeisterten alle.
Zunächst ging es auf Feldwegen an Wiesen vorbei, bevor sich ein Pfad durch einen Mischwald in ein Tälchen, wo wohl Biber aktiv waren, absenkte. Zum Glück waren Wege und Pfade fast immer schnee-und eisfrei und der Boden gefroren. An einem aufwärts führenden Forstweg erblickte man ein Totem, einen bunt bemalten abgestorbenen Baumstamm. Wieder mußte man in ein Tal hinunter und danach ansteigen, ehe ein matschiger Hohlweg endlich ins Tal der Hoegne leitete. Schon von oben erblickte man den Weiler Royompré, bei dem neben einer Brücke über die Hoegne auch eine Furt durch den Fluß angelegt ist. An dem schönen, in der Sonne liegenden Picknickplatz gab es die erste Pause. In diesen landwirtschaftlichen Gehöften befinden sich auch Ferienwohnungen.
Auf einem schmalen, am Hang oberhalb der Hoegne verlaufenden Pfad ergaben sich schöne Ausblicke ins Tal. Bei einem weiteren Weiler, Croupets du Moulin, wurde die Hoegne erneut überschritten. Auf ebenem gut begehbarem Waldweg gelangte man in die Nähe der Einmündung der Statte in die Hoegne. Nach mehrmaliger Flußüberquerung über teils abenteuerliche Brückchen passierten die Wanderfreunde die Überreste einer ehemaligen Schmiede, wo seit dem 14. Jhdt. Eisenerz verarbeitet wurde. Nicht weit entfernt fand auch Schieferabbau statt.
Die zweite Rast legte man in der Nähe der Straße von Jalhay nach Solwaster ein, wo der Wildbach Sawe in die Statte fließt. Danach ging es wieder bergan zur Eiche der 7 Brüder, "les 7 frères de Gospinal", einem sagenumwobenen Naturdenkmal mit 7 Eichenstämmen, gegenüber dem Forsthaus Gospinal. Nun mußte ein letztes tiefes Tal durchquert werden, ehe es in einem langen steilen Anstieg auf die Höhen bei Charneux ging. Nach Durchquerung dieses Dörfchens brachte ein letzter kleiner Anstieg die Wanderer nach etlichen Hundert Höhenmetern zurück zum Ausgangspunkt in Jalhay, übrigens einem von ca. 100 Orten in Europa, deren Kirchen eine geflammte oder gewundene Kirchturmspitze haben (wie auch in Baelen oder Goé)". Eine schöne, aber anspruchsvolle Wanderung, wie ein Teilnehmer treffend bemerkte.
WF Rolf Berger
Fotos: R. Berger, I. Steven
Zusammenst./Aufber.: I. Steven