Nach Regen und Gewitter an den Tagen vorher stellte sich am „Wander-Sonntag“ der Sommer ein, als sich 10 Wanderer und Wanderinnen zu einer Tour durch das Venn aufmachten.
Die Gruppe startete an der Barraque Michel und wanderte zuerst über Moorpfade und schmale Holzstege am Polleurbach entlang.
Den Halbschatten, den die frisch austreibenden Birken boten, empfanden wir dann auch als sehr angenehm. Auf unserem Weg passierten wir ein Kreuz, das an Albert Briamont, erinnert, der hier 1971 beim Löschen eines Waldbrandes an einem Herzanfall verstarb.
Entlang renaturierter Moorflächen des Lonlou-Venns und mit wunderschönem Blick ins Tal des Polleurbaches ging es dann über Wurzelpfade zu den „Six Hêtres“ – den „sechs Buchen“. Diese Buchen sind bis zu 300 Jahre alt und als Naturdenkmal ausgewiesen. Spechthöhlen, Astlöcher und der Bewuchs mit zahlreichen Moosen, Flechten und Pilzen zeugen von einem regen Leben in den Bäumen, und wir konnten sehen, dass „Totholz“ so gar nicht „tot“ ist. Hier – am alten Weg zwischen Hockai und Sourbrodt – war früher ein schattiger Ruheplatz der Schäfer und deren Herden, und auch wir nutzten eine Sitzgruppe in der Nähe für unsere Mittagspause.
Unser weiterer Weg führte dann über Holzstege und mit weiter Sicht durch das Setay-Venn und anschließend zurück zum Poleurvenn. In diesem Venngebiet waren die vielen Wollgräser besonders beeindruckend: ihre Samenstände vermittelten den Eindruck eines „Teppichs aus weißen Wattebällchen“.
Nach 5 Stunden und 15 km waren wir zurück am Ausgangsort.
Petra Janetzko
Fotos: H. Giesen, P. Janetzko, B. Klinkenberg
Zusammenst./Aufber.: I. Steven