Nach wochenlangem Regen konnten 18 Wanderer aus nah und ferner von Roetgen endlich die warme Frühlingssonne bei der ersten Sonntagswanderung im März genießen. Wir starteten am Château Thor in Astenet - seine Wurzeln liegen im Brauhaus der Burg Astenet, an dessen Stelle das heutige Herrenhaus steht.
Seinen Namen erhielt das Anwesen von seinem auffälligen Torbau, der 1733 nach Entwürfen des Barockbaumeisters Johann Joseph Couven errichtet wurde. Leider ist das Anwesen wieder einmal verkauft, das Tor geschlossen und die Anlage kann nur noch von außen besichtigt werden.Wir wandten uns deshalb gleich nach links und liefen an einem kleinen Bach zum schon von weitem zu sehendem Katharinen-Stift, umrundeten dieses und weiter am Teich entlang in die Niederungen der Wiesen. Durch den Regen der letzten Zeit hatten sich diese optisch fast schon in Teiche verwandelt, die das Sonnenlicht spiegelten und auf denen zahlreiche Wasservögel zu sehen waren. Kurzerhand folgten wir deshalb alternativ einer Traktorenspur, die leicht versetzt ebenfalls über den Bach führte und folgen zunächst einer schmalen Straße, bogen im Ort rechts ab, liefen vorbei an schmuck restaurierten Einfamilienhäuschen mit zahlreichen Frühlingsblumen in ihren Vorgärten – selbst dunkelrot leuchtende Kamelien waren dabei. Die Besiedlung wurde dünner, nach einer scharfen Rechtskehre gingen wir auf den Wald zu, überquerten kurz darauf den Hohnbach und sahen vor uns am Hügel schon die ersten Narzissen in der Sonne. Die passend eingelegte Bananenpause wurde ausgiebig zum Fotografieren genutzt. Den Hügel links umrundend gelangten wir zum Eingang des Naturschutzgebietes Hohnbach. Teilweise auf Stegen, aber immer am Bach entlang fanden wir unterwegs mehrere Stolleneingänge aus der Zeit der Galmeiförderung - teilweise mit Gittern gesichert, aber mit fledermausgerechten Aussparungen versehen. Am Ende, schon mit Blick auf Kelmis, stiegen wir gleich den Hügel rechter Hand auf, konnten uns oben am Weitblick erfreuen und auf die Sehenswürdigkeiten der Umgebung blicken – das Viadukt, die Kirche und das neue Göhltalmuseum von Kelmis. Weiter ging es einen Hohlweg abwärts, ein Außentor der Eyneburg erreichend, weiter an der inzwischen stark bröckelnden, mit modernen Bauzäunen gesicherten Mauer entlang, den gut besuchten Kletterfelsen passierend, die Göhl (Geule) erneut überquerend wieder aufwärts. Die Mittagspause wollten wir eigentlich in der warmen Sonne vor der Eyneburg einlegen, wurden aber mit der Bemerkung Privatgelände lautstark vertrieben. Durch ein lichtes Waldstück aufwärts gelangten wir auf eine sehr schlammige Wiese. Diesmal gab es leider keine Alternative – und so leisteten die zahlreichen Gummistiefel doch noch ihre guten Dienste, auch wenn sie nicht in jedem Falle ein Hinfallen verhindern konnten. Im großen Bogen, einen zweiten Hohlweg nutzend, kehrten wir zum Parkplatz zurück.
Für alle, die gern noch etwas mehr laufen wollten schloss sich danach noch eine kürzere Zusatzrunde an: an der kleinen Kapelle rechts und dem gegenüberliegenden Schlösschen links vorbei die nächste Wiese aufwärts, die Eisenbahn überquerend, wieder in Wald eintauchend. Ein Stück durch Astenet, anschließend die Eisenbahn unterquerend ging es leicht abwärts wieder zurück zum Parkplatz.
Diana Hofmann
Fotos: H.Baumsteiger, R.Berger, D. Hofmann, B. Klinkenberg / Zusammenst./Aufber.: I.Steven