2024-02-11 In der Umgebung von Roetgen

Passend zum Karnevalssonntag hatten sich genau 11 Wanderfreund*innen eingefunden, um
mit Wf. Helga Giesen eine ca. 12 km lange Runde auf deutsch-belgischen Grenzwegen im
Süden von Roetgen zu drehen.


Gestartet wurde an der Ecke Bundestraße/Pilgerborn, um zunächst einem Stück des früheren
Kirchwegs von Roetgen nach Konzen zu folgen. Bis Roetgen 1745 eine eigene Pfarrei wurde,
mussten die Katholiken an jedem Sonntag und auch zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten
oder Beerdigungen den mühsamen Weg zur Mutterkirche des Monschauer Landes in Konzen
auf sich nehmen.

Ein schmales Pfädchen führte aufwärts zum Grünklosterberg. Wie dieser
ehemalige Forstdistrikt, der im Norden bis an die Grenze zu Konzen reichte und im Westen
durch das Wesertal sowie im Osten durch die ehemalige „Kupferstraße“ begrenzt wurde, zu
seinem Namen kam, weiß man nicht, ein Kloster hat es dort wohl nie gegeben. Der Konzener
Heimatforscher Hans Steinröx zieht Parallelen zum Grün-Kloster bei Kalterherberg und
vermutet hier im Verlauf der Kupferstraße einen Übergang über die Weser aus römischer Zeit.
Ältere Roetgener berichten davon, dass sich die Bevölkerung am 12. September 1944 beim
Einmarsch der Amerikaner von Petergensfeld her hier in diesem unwegsamen Gebiet
versteckt hatte, bis sie sich nach einiger Zeit, weiße Tücher hissend, wieder aus der Deckung
trauten.
Nach einem steilen Abstieg zur Weser ging es auf bequemen Forstwegen und teilweise
entlang des Wesergrabens wieder aufwärts. Der 3,5 km lange Betongraben wurde 1960 – 1963
gebaut, um den größten Teil des Weserwassers zum Schutz der Eupener Trinkwassertalsperre
vor Roetgen abzuleiten. Es wird dann über Stein- und Getzbach wieder der Wesere zugeführt
Eine mitten im Wald gelegene Betriebsstätte für die belgischen Forstarbeiter bot eine gute 
Gelegenheit für eine Pause.
Die weitere Strecke führte ab Schwerzfeld – zunächst durch den Wald - über den Eifelsteig,
der trotz des Endlos-Regens in den letzten Wochen recht gut zu begehen war. Weiter abwärts
in Richtung Weser ging es durch die Segeln. Der Roetgener Geschichtsschreiber Hermann
Josef Cosler (1832 – 1879) führt den Namen dieser drei Wege zwischen Schwerzfelder- und
Mühlenstraße darauf zurück, dass der torfhaltige Boden in diesem Bereich Mitte des 19.
Jahrhunderts abgebaut wurde, um daraus im „Briggenhäuschen“ an der Mühlenstraße Ziegel
zu brennen. „Segele“ sei ebenso wie „Briggen“ ein plattdeutscher Ausdruck für Ziegel, so
Cosler. Ab 1848 wurde das Gebiet gerodet und urbar gemacht.
Sehr idyllisch war das letzte Stück entlang der Weser zwischen Schwerzfeld und Wollwasch.
Hier haben in den letzten Jahren die Biber das Tal erobert, kunstvoll errichtete Dämme ebenso wie
sauber benagte Baumstämme zeugen davon. Nach einem letzten kleinen Aufstieg zum
Wollwaschweg ging es durch die Pappelallee und über den Forstweg oberhalb der Weser
zurück zum Ausgangspunkt.

Fotos: H. Giesen, I. Steven / Zusammenst./Aufber.: I.Steven

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