2022-10-08 Jubiläumsfest zum 60-jährigen Bestehen

2021 konnte unsere Ortsgruppe auf ihr 60-jähriges Bestehen zurückblicken. Coronabedingt musste eine Feier ausfallen, aber am Samstag stand nun das Roetgener Pfarrheim ganz im Zeichen des nachgeholten Jubiläumsfestes. Mit Ute Kessel, Edgar Linzenich (l.) und Paul Sauer (r.) konnten der Vorsitzende Hubert Baumsteiger und Geschäftsführerin Helga Giesen drei Mitbegründer ehren.

 

Geplant war die Feier als gemütliches Beisammensein mit Kaffee und Kuchen am Nachmittag. Vorsitzender Hubert Baumsteiger konnte dazu neben den Jubilar*innen – auch Ehrungen für 40- und 25-jährige Zugehörigkeit standen auf dem Programm – zahlreiche Gäste begrüßen. Gerne gekommen waren etliche Mitglieder, die während der langen, coronabedingten Veranstaltungspause aus den Reihen der aktiven Wanderfreund*innen ausgeschieden waren und sich nun freuten, bei dieser Gelegenheit viele bekannte Gesichter noch einmal wiederzusehen.
Mit einigen Zitaten aus der Gründungssatzung von 1961 leitete der Vorsitzende die Feier ein. Nach mehr als einem halben Jahrhundert gab es da einiges zum Schmunzeln, anderes war durchaus bis heute aktuell.
Rückblick bis 2011
Geschäftsführerin Helga Giesen, die selbst seit Mitte der 1960er-Jahre den größten Teil der Vereinsgeschichte miterlebt hat, ließ diese Revue passieren mit einigen Passagen aus der Ansprache des Gründungsmitglieds und langjährigen Vorsitzenden Rolf Vogel anlässlich des 40-jährigen Jubiläums. „Es war – wie man leicht ausrechnen kann – im Jahr 1961, als Hans Houben die Roetgener dafür zu begeistern versuchte, eine Ortsgruppe des Eifelvereins ins Leben zu rufen“, begann er seinen Rückblick im Jahr 2001. Die Bemühungen hatten Erfolg, denn Mitte August konnte die Gründungsversammlung stattfinden.
„Mit einer damals noch jungen Mannschaft“, so Rolf Vogel weiter, „wurden in den nächsten Jahren vielfältige Aktivitäten geplant, darunter das seinerzeit sehr beliebte „Trachtenfest“, eine Karnevalsveranstaltung im Saal Wilms (über dem heutigen Restaurant Am Markt).“ Parallele zu heute: „Mit der Veranstaltung 1962 hatte der Verein sehr viel Glück, denn ab dem nächsten Tag mussten alle Veranstaltungen wegen der Pockenepidemie abgesagt werden.“ In Erinnerung gerufen wurden diese Ereignisse ja erst im vergangenen Jahr u. a. durch den Roman „Monschau“ von Steffen Kopetzky.
Pfingsten 1964 konnte die Einweihung des Jugendzeltplatzes einschließlich eines festen Hauses im Schleebachtal gefeiert werden. 2001 blickte Rolf Vogel zurück: „In den folgenden Jahren gab es allerdings zunehmend Probleme mit dem Zeltplatz, die den Vorstand noch über viele Jahre beschäftigen sollten.“ Wie wahr – davon kann auch der heutige Vorstand noch ein Lied singen, denn erst im April 2022 fanden diese Probleme mit dem Verkauf des Hauses an das DRK ein Ende.
Aus einer zunächst noch lockeren Gruppe – anfangs waren es nur Jungen – bildete sich 1966 unter der Leitung von Gründungsmitglied Gottfried Giesen (+1996) die Jugendgruppe.
Orts- und Jugendgruppe beteiligten sich in den nächsten Jahren gemeinsam mit den Fachbehörden an Entfichtungs- und Renaturierungsmaßnahmen im Roetgener Wald (dabei entstanden u. a. die Teiche am Hubertusweg und am Roten Weg), zudem stellte die Ortsgruppe, teils in Zusammenarbeit mit anderen Ortsvereinen, Mittel für Brücken, Hütten, Bänke und Infotafeln zur Verfügung, um die Infrastruktur für Wanderer zu verbessern.
Dreimal – 1977, 1987 und anlässlich des 40-jährigen Bestehens 2001 – veranstalteten die Roetgener den Bezirkswandertag für alle Ortsgruppen des Monschauer Landes. 2009 wurde die Ortsgruppe für ihre vielfältigen Aktivitäten mit dem Wolf-von Reis-Preis des Hauptvereins ausgezeichnet. Nachdem Uli und Karin Pieroth bereits 2005 und 2006 Wander- und Kulturwochenenden durchgeführt hatten, erfreuen sich seit 2009 die regelmäßigen Touren von Hubert und Elfriede Baumsteiger großer Beliebtheit, die abwechselnd als Wanderwochen bzw. -wochenenden veranstaltet wurden. Die jährlichen Städtefahrten mit der Bahn wurden ab 2010 durch Seniorenfahrten ergänzt, die speziell für die nicht mehr so mobilen älteren Mitglieder mit dem Bus durchgeführt wurden. Beide Veranstaltungen fanden leider coronabedingt 2019 zum letzten Mal statt.
Vor fast genau 11 Jahren, am 29.10.2011, war mit einem großen Fest im Pfarrheim das 50-jährige Bestehen gefeiert worden. Den Rückblick auf die letzten 10 Jahre begann Helga Giesen mit einem Gedenken an alle Mitglieder, die seitdem verstorben sind. Neben Rolf Vogel (+ 2019) war dies insbesondere das Gründungsmitglied Herbert Steffens (+ 2017). Mehr als ein halbes Jahrhundert haben die beiden in verschiedenen Vorstandspositionen, zuletzt fast 40 Jahre als Team Vorsitzender/Geschäftsführer, die Ortsgruppe maßgeblich geprägt. Zu Recht titelten bei ihrem Rücktritt 2014 die Zeitungen: „Eine Ära geht zu Ende!“ 2018 ist Karl Roentgen verstorben, der 1968 zur Jugendgruppe gekommen war und nicht nur dort, sondern ab 1973 auch in der Ortsgruppe aktiv war. U. a. begründete er 1991 die Tradition der bis heute beliebten Städtefahrten mit der Bahn. Marlene Knott (+ 2020) rief 1996 die ebenfalls bis heute durchgeführten Seniorenwanderungen am 1. Mittwoch im Monat ins Leben.
Rückblick 2011 - 2021
Eine große Freude war es für Rolf Vogel und Herbert Steffens, dass sie noch kurz vor dem Ende ihrer Amtszeit die Einweihung des nach jahrelanger Vernachlässigung wiederhergestellten Natur- und Kulturdenkmals „Genagelter Stein“ feiern konnten. Damit fanden am 11. Juli 2013 ihre jahrelangen Bemühungen einschließlich eines zähen Kampfs mit diversen Behörden einen erfolgreichen Abschluss. Schon wenige Tage zuvor konnten die Teilnehmer*innen am von der OG Roetgen veranstalteten Kulturwandertag der Bezirksgruppe Monschauer Land den „Genagelten Stein“ besichtigen. Bis heute wird er von einigen Mitgliedern der Ortsgruppe regelmäßig gepflegt. 2014 konnte die Ortsgruppe dafür zum 2. Mal den Wolf-von Reis-Preis in Empfang nehmen.
2014 kam es dann, wie schon erwähnt, zu einer großen Veränderung im Vorstand. Rolf Vogel und Herbert Steffens und mit ihnen der langjährige 2. Vorsitzende Karl Roetgen traten zurück, Hubert Baumsteiger und Hans-Josef Offermanns als 1. und 2. Vorsitzender sowie Klaus Heidtmann als Geschäftsführer übernahmen das Ruder.
Alle bewährten Veranstaltungen wie Sonntags- und Seniorenwanderungen, Adventfeier und Grillfest, Jahres- und Seniorenfahrten wurden in den folgenden Jahren bis zu den coronabedingten Einschränkungen fortgeführt.
2016 haben wir Neuland beschritten mit dem gemeinsamen Besuch einer Kunstausstellung „Von SALVADOR bis DALÍ“ im Bahnhof Lüttich-Guillemins.
2018 fand ein weiterer Bezirkswandertag mit Beteiligung aus 10 Ortsgruppen des Monschauer Landes statt. Ebenfalls 2018 konnte das 50-jährige Bestehen der deutsch-französischen Begegnungen der Jugendgruppe mit der Partnergruppe aus Laval mit über 150 „Ehemaligen“ aus beiden Ländern gefeiert werden. Neu im Programm waren 2019 zwei Kulturfahrten.
Eigene größere Aktionen wurden in den letzten Jahren nicht mehr durchgeführt, stattdessen förderte die Ortsgruppe Projekte von anderen Vereinen wie dem Heimat- und Geschichtsverein HeuGeVe und dem Förderverein Marienkapelle. Rolf Vogel war 2016 der erste Preisträger des vom HeuGeVe neu geschaffenen Ehrenpreises für Bürger, die sich besonders um Roetgen verdient gemacht haben.
2015 wurde der TV Roetgen bei der Ausrichtung des Wandertags der Städteregion mit ca. 800 Teilnehmer*innen unterstützt. Auch an der Veranstaltung „Roetgener Wandertage“ ab 2017 (Veranstalter Roetgen-Touristik) war die Ortsgruppe beteiligt.
„Ihr, liebe Gründungsmitglieder Ute Kessel, Edgar Linzenich und Paul Sauer, habt diese ganze Geschichte des Roetgener Eifelvereins mit allen Höhen und Tiefen (die es natürlich auch gegeben hat, aber die vergisst man bei einem Jubiläum gerne) miterlebt“, leitete Helga Giesen zu den Ehrungen der Jubilar*innen über. „Eure aktiven Zeiten sind nun schon länger her – aber z. Bsp. die von Paul bis 1985 geführten Pflaumenwanderungen rund um Einruhr sind bei den Mitgliedern noch in bester Erinnerung.“
Gleich sieben Mitglieder konnten 2021 das 40-jährige Vereinsjubiläum feiern. Sie alle haben sich zur gleichen Zeit der Jugendgruppe angeschlossen und waren viele Jahre Aktivposten bei den Deutsch-französischen Begegnungen. Auch wenn es einige von ihnen danach teils schon vor Jahrzehnten in andere Gefilde bis hin nach Kanada verschlagen hat, sind sie dem Roetgener Eifelverein auch über ihre Jugendgruppenzeit hinaus treu geblieben.
Zu den treuen auswärtigen Mitgliedern gehört Dorothea Lütkenhaus aus Marl, die es sich nicht hat nehmen lassen, zu diesem Fest anzureisen. Grüße hatten die Jubilare Birgit Heck aus Berlin und Armin Fischer aus Toronto übersandt.
In der Heimat geblieben sind Hartmut Giesen und Janine Olbrich. Hartmut hat 1993 die Nachfolge seines Vaters als Jugendwart angetreten und ist dies bis heute, dabei immer unterstützt von seiner Frau Janine.
Christoph Giesen und Wolfgang Peters waren später einige Jahre als stellvertretende Geschäftsführer in der Ortsgruppe tätig.
Zum Abschluss stand noch die Ehrung von drei weiteren Mitgliedern an, die 2021 zwar „erst“ 25 Jahre auf dem Buckel hatten, aber als Vorstands- und/oder Wanderführer in dieser Zeit zu den ganz besonders Aktiven in den Reihen der Ortsgruppe gehören. Rolf Berger und Bruno Klinkenberg gehen bis heute ihrer jahrzehntelangen Wanderführertätigkeit nach und waren bzw. sind noch als Naturschutz- und Kulturwart im Vorstand vertreten. Hans-Georg Schramm hat sich in den letzten Jahren in besonderer Weise der Seniorenwanderungen angenommen.
In diesem Jahr konnte auch das inaktive Mitglied Ulrich Schuppener auf eine 25-jährige Zugehörigkeit zur Ortsgruppe zurückblicken.
Bei allen Jubilar*innen bedankte sich der Eifelverein mit einer Ehrennadel und Urkunde des Hauptvereins sowie einem Präsent der Ortsgruppe für die langjährigeTreue.
Mit herzlichen Worten blickten Paul Sauer und Dorothea Lütkenhaus zurück auf ihre aktive Zeit. Sie betonten, wieviel ihnen der Eifelverein damals gegeben hat, wofür sie heute noch dankbar sind.

 

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Fotos: H.Baumsteiger, K. Heidtmann.  Zusammenst./Aufber.: K. Heidtmann

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