Zur Wanderung rund um Walheim trafen sich 13 Wanderfreudige bei traumhaft schönem Wetter.
Start war der Parkplatz am Walheimer Friedhof.
Über eine Wiese ging es zunächst rauf zum Grevenberg bis zu einem Drehkreuz. Rechts verläuft der Wanderweg Nr. 5, wir nahmen aber den linken Pfad vorbei am Wald- und Wiesenrand. Hier boten sich uns schöne Ausblicke auf den unten im Tal fließenden Iterbach und auf Nütheim. An der Iter angekommen, konnten wir Trittsteine für die Überquerung des Baches nutzen. Weiter führte uns der Weg den Hang im und am Wald hoch. Zunächst über Trampelpfade, weiter auf einer alten Straßenbahntrasse, die mitten über eine Wiese führt, wanderten wir bis nach Schmithof. Mehrere Gebäude gehen hier bis auf das 18. Jahrhundert zurück, auch Überreste zum Kriegsende gesprengter Bunker des Westwalls und ein längeres Stück der Höckerlinie sind rund um Schmithof zu finden.
Bis in den 1930er-Jahren war Schmithof die Station der ehemaligen Aachener Kleinbahn-Gesellschaft. Sie diente unter anderem zum Kalktransport aus dem ehemaligen Steinbruch „Im Bergfeld“. Heute sind hier noch Reste des Kalkofens sowie die alte Verladerampe zu finden.
Auf Trampelpfaden, entlang an typischen Wiesenhecken erreichten wir den Falkenberg. Hier bot sich ein schöner Rundumblick über Schmithof und Walheim. Weiter ging es nun zum Steinbruch „Auf der Kier“.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde aus dem Kalkgewerbe im Aachener Raum eine Kalkindustrie, zu deren Aufschwung das Vennbahnnetz beigetragen hat. Zwei Kalkfabrikanten gründeten 1898 die Walheimer Kalkwerke GmbH. Im Sommer 2007 stellte der Steinbruch seinen Betrieb ein und wird seitdem verfüllt.
Wenig später erreichten wir die Bahngleise von Walheim und das alte Stellwerk aus dem Jahr 1890, das bis heute funktioniert. Wir wanderten jetzt entlang der Vennbahntrasse bis nach Schmithof, weiter bis zur ehemaligen Eisenhütte, die heute größtenteils aus landwirtschaftlich genutzten Gebäuden besteht.
Der Ortsname Schmithof verweist auf die frühere Beziehung der Region zum Eisen und wurde erstmals 1478 unter dem Namen „Zu der Schmitten“ oder „uff der Schmidden“ urkundlich erwähnt. Ursprünglich standen an gleicher Stelle eine Bleihütte und später eine Eisenhütte. Diese wurde 1780 gegründet und erlebte die größte Blüte in den 1790er-Jahren. Französische Soldaten besetzten die Hütte 1793/1794 und stellten dort aus dem vorhandenen Eisen Munition her. Aufgrund der guten Erzgrundlagen, der ausreichenden Versorgung mit Holz, dem Wasser der Iter und nicht zuletzt wegen der guten technischen Ausrüstung sowie der Innovationen in der Hüttenindustrie galt Schmithof seinerzeit als vorbildlich aufgebaute Eisenhütte. 1815 war ein besonders schwaches und schlechtes Jahr für die Eifeler Eisenindustrie. Enorme Absatzschwierigkeiten führten schließlich zum Niedergang, so dass 1820 Lager- und Einrichtungsbestände versteigert wurden.
Entlang der Iter führte uns der restliche Weg zurück zum Startparkplatz, den wir nach 15 km erreichten.
Irene Steven
Fotos: H.Baumsteiger, B.Klinkenberg. Zusammenst./Aufber.: K. Heidtmann