Wiesenlandschaft und Waldgebiete rund um Hauset
Schon allein das Datum, das muss gut werden.
Nach 2 Tagen Dauerregen war es heute fast trocken, wir haben unterwegs sogar blauen Himmel gesehen. 20 Wander*innen ließen sich von dem grauen Wetter nicht vergraulen.
Die Wanderführerin hat es sich einfach gemacht. Wir wandern nach dem Knotenpunktsystem in Belgien, tolle Erfindung.
Startpunkt ist in Hauset an der Kirche. Wir gehen in die Straße Botzefeld und gleich rechts folgen wir der schwarz-gelben Hinweistafel „Schwartz Wesje“ (Schwarzwegelchen), es ist ein wirklich ein Wegelchen.
Der Verkehrsverein hat in Hauset die alten Flurnamen in plattdeutscher Sprache gekennzeichnet. Der Weg war wohl in früheren Zeiten mit schwarzer Asche oder Basaltsplit bedeckt. Wir werden heute noch mehrere dieser Hinweistafeln sehen.
Wir überqueren die Göhl an der alten Fingerhutsmühle, gehen vorbei an der Villa Bohlen (heute Maler-Atelier des Malers Maró). Dann biegen wir ab in den Buchenbusch, ein kleines Waldschutzgebiet. Es geht vorbei „An den Siebenweihern“, den Angelteichen „Zur lustigen Forelle“.
Auf dem nächsten Wegestück am Rand von Wiesen haben wir einen schönen Panoramablick auf den Aachener Wald, die Dörfer Kelmis und Hergenrath, vor uns die Prester Brücke, gebaut zwischen 2004-2007 für die Strecke des Hochgeschwindigkeitszuges ICE und Thalys zwischen Aachen und Brüssel.
Jetzt wandern wir ein gutes Stück auf geteerten Wirtschaftswegen, überqueren die ICE-Strecke und sind jetzt im Ortsteil Fossei. Wir kommen an einigen schönen alten Bruchsteinhäusern vorbei, dem restaurierten Transformatorenturm (1929-1968) und an der Grube Fossay, ein Stollen der Galmeigrube aus dem 19. Jhdt.
Wir wenden uns nach rechts in einen Wiesenweg. Vor uns jetzt die Hammerbrücke, die wir auf einem Wiesenpfad unterqueren.
Die Hammerbrücke verdankt ihren Namen der Flurbezeichnung Hammer und war im 18. Jhdt. eine der größten Brückenbauten Europas. (Bauzeit 1841-1843, Länge 206,5 m, Höhe 37,6 m, Breite 8,47 m, eingeweiht 15.10.1843). Im zweiten Weltkrieg (am 5.10.1940) wurde sie durch belgische Grenzsoldaten zerstört, später für die Trasse des Hochgeschwindigkeitszuges wieder aufgebaut.
Wir folgen der Straße Prester abwärts, im Tal überqueren wir links auf einer alten Holzbrücke wieder die Göhl und folgen dem Waldweg aufwärts. Wir befinden uns im „Beschessbärch“ (Beschissenberg).
Die Erklärung für diesen Flurnamen fand ich ganz lustig: weil die Holzfäller das geschlagene Holz hier nicht abtransportieren konnten und deshalb wohl „beschissen“ wurden.
Wir verlassen den Wald und folgen dem Wegweiser Zur Kupfermühle. Der Weg durch die Wiesen wird jetzt etwas matschig.
Bei den alten Gebäuden der Kupfermühle überqueren wir wieder die Göhl, wandern vorbei an Pferdekoppeln, umrunden einen kleinen Weiher. Ein schmaler Pfad bringt uns wieder auf die Kirchstraße und zu unserem Parkplatz an der Kirche.
Länge der Wanderung: 7,9 km
Fotos: H.Baumsteiger, Streckenaufz. : H. Giesen. Zusammenst./Aufber.: K. Heidtmann