Am 10. Oktober trafen sich 20 Wanderer bei bestem Wanderwetter zu einer Tour, die eigentlich ganz woanders hätte stattfinden sollen: geplant war ursprünglich eine Wanderung in das Quellgebiet der Rur ins Hohe Venn. Es sollte der Start zu einer Reihe von Wanderungen sein, die Rur von der Quelle bis zur Mündung zu erkunden.
Eigentlich – denn die neuen Corona-Richtlinien in Belgien mit einer deutlichen Beschränkung der Gruppengröße machte eine Neuplanung notwendig.
So wanderten wir in „Corona-konformen“ Gruppen im NSG der Buntsandsteine und dem Staubecken Obermaubach.
Startpunkt war die schöne Burg in Untermaubach. Von dort gingen wir an der Brigidakapelle vorbei, überquerten den Hochkoppeler Mühlenteich und die Rur zum ersten Mal auf dieser Wanderung. Die Rur ist hier relativ breit. Ein Graureiher war gerade auf Jagd im Fluss.
Der nächste Teil der Tour ging stetig bergauf, bis wir vom Engelsblick bei guter Fernsicht die Umgebung „erschauen“ konnten.
Das Naturschutzgebiet Buntsandsteine zwischen Untermaubach und Abenden ist ca. 290 ha groß und umfasst insgesamt 10 Teilflächen. Das Gebiet ist von besonderer Bedeutung u.a. für den Uhu, der in dem felsigen Gebiet Brutmöglichkeiten findet. Erst nach konsequenter Sperrung der meisten Felsen für die Kletterer ist der Uhu in der Lage, ausreichend Jungvögel einer Brut durchzubringen. Des Weiteren lebt an den warmen Felsen die Mauereidechse. Es ist das nördlichste Vorkommen dieser Tiere. Auch verschiedene Fledermausarten, die in NRW auf der roten Liste stehen, leben und überwintern in diesem Gebiet. Die Buntsandsteine sind eine karge Landschaft mit starken Gegensätzen von Wärme und Kälte bei geringer Wasserversorgung.
Vom Engelsblick gingen wir zur Waldkapelle und genossen auf dem Weg immer wieder eindrucksvolle Ausblicke auf das Staubecken, Obermaubach und Untermaubach.
An Traubeneichenwäldern vorbei wanderten wir zu den 4 Hinkelsteinen, die als Kletterfelsen beliebt sind.
Über einen schönen Hohlweg und einen Graspfad erreichten wir Gut Kallerbend, überquerten die Rur ein zweites Mal, folgten einem Rurmäander mit schönem Blick auf die Eugeniensteine, überquerten die Rur ein drittes Mal und wanderten über den Waldlehrpfad bis zum Staubecken Obermaubach.
Das Staubecken wurde angelegt, um die Schwallwellen, die vom Betrieb des Kraftwerkes Heimbach ausgingen, abzufangen und einen kontinuierlichen Wasserabgang zu ermöglichen.
Von der Staumauer hatte man einen perfekten Blick auf die 2007 angelegte Fischtreppe. Diese soll den Fischen, deren Laich- und Nahrungsräume nicht zusammen liegen, einen Durchgang ermöglichen. Im Gebiet der Rur sind das z.B. die geschützten Äschen und Neunaugen. Der Zugang zu einem Glasfenster, von dem man mit Glück auf die durchschwimmenden Fische schauen kann, ist aufgrund der derzeitigen Corona-Bestimmungen geschlossen.
Mit der Passage der Staumauer überquerten wir die Rur an diesem Tag eine viertes und letztes Mal.
In Obermaubach folgten wir dem schmalen Kommweg, überquerten einen kleinen Bach (Rinnebach), wanderten durch einen Douglasienwald und erreichten nach gut 15 km den Ausgangspunkt der Tour.
Petra Janetzko
Fotos: H.Baumsteiger, B.Klinkenberg, I.Winzen. Zusammenst./Aufber.: K. Heidtmann