Nach dem gestrigen Wintereinbruch trafen sich heute 35 Wanderfreunde bei strahlendem Sonnenschein auf dem Roetgener Marktplatz. Ausgangspunkt der Wanderung war das Schulzentrum in Herzogenrath.
Der große Teich im Broichbachtal wird gerade im Winter gerne von zahlreichen Wasservögeln genutzt. So sieht man hier immer wieder
Stock-und Reiherenten, Schwäne, Blesshühner und Kormorane, oft auch Kanada- und Nilgänse. Mit etwas Glück sind auch Tafel-, Krick- und Schnatterenten zu sehen. Auch Lachmöwen sind manchmal in großer Anzahl hier und machen dann einen Höllenlärm. Im folgenden Wäldchen auf der linken Seite waren sogar Biberspuren zu entdecken.
Über gute Wege erreichte die Wandergruppe den - recht ländlichen - Stadtteil Ruif und sah rechterhand den Kirchturm von Niederbardenberg. Der Weg verlief nun durch das Naturschutzgebiet Broichbachtal. Links erhob sich die Halde des früheren Bergwerks Anna II, in dem es 1930 ein schweres Grubenunglück mit fast 300 Toten gegeben hat. An dieses Ereignis erinnert im übrigen ein Kreuz an einem Wanderweg im Belgenbachtal.
Über eine Allee erreichte man die Rückseite von Schloss Ottenfeld, einer der ältesten Gutshöfe in der Alsdorfer Gegend aus dem 13. Jhdt., der zeitweise den Kreuzbrüdern gehörte.
Bei einem Parkplatz in der Nähe von Angelteichen und einer Kläranlage wurde der Broichbach überquert, und teils durch Wald, teils durch Wiesen und an Bauernhöfen und am Rand des Stadtteils Noppenberg vorbei trat man den Rückweg an.
Ein Mühlstein zeugt von der alten Römermühle, und die Nachbildung eines Dorfbrunnens erinnert an den Schöpfbrunnen, der bis Ende des 19. Jhdts. die Bevölkerung mit Wasser versorgte. Ein himmelblaues Hochrad wurde zum 100-jährigen Bestehen des Noppenberger Radclubs errichtet. Eine Kapelle und eine Lore zeugen vom früheren Steinkohleabbau. Ein steinernes Kreuz haben die Noppenberger aus Dankbarkeit dafür erbaut, daß ihr Ort 1850 nicht von der Cholera heimgesucht wurde.
An urwüchsigem, naturbelassenem Auenwald vorbei gelangten die Wanderer schließlich wieder an den großen Teich, der nun auf der anderen Seite umrundet wurde. Das Naherholungsgebiet wird gerne von vielen Spaziergängern aufgesucht.
Die verdiente Einkehr fand wieder mal im Café Heidbüchel in Roetgen statt, wo in gewohnt guter Organisation Kaffee und Kuchen
serviert wurden.
Rolf Berger
Fotos: H.Baumsteiger, K. Heidtmann, Zusammenst./Aufber.: K. Heidtmann