Kaum zu glauben, aber wahr: Bei strahlendem Sonnenschein (!) trafen sich am Mittwochnachmittag 14 Senior*innen zu einer Wanderung durch den Raerenerwald.
Ganz ungeschoren kam die Gruppe mit Wf. Helga Giesen zwar nicht davon. Etwa zur Halbzeit der gut 7 km langen Tour gab es einen heftigen, aber glücklicherweise nur kurzen Schauer, der zweite kam dann erst, als die Wanderer schon gemütlich bei Leffe & Co. im Waggon am Raerener Bahnhofs-Café zusammen saßen. Aber man war sich einig: besser ein bisschen Regen als 30° C ...
Die Runde über vorwiegend feste Waldwege startete am Raerener Bahnhof. Der noch gut erhaltene Backsteinbau wurde 1885 bei der Eröffnung des ersten Vennbahn-Abschnitts von Aachen-Rothe Erde nach Monschau in Betrieb genommen. Nach einem kurzen Stück parallel zu den Gleisen, die hier in Richtung Walheim noch befahrbar sind, wurden diese überquert und es wurde der Ortsrand von Raeren erreicht. Hier, schon in Sichtweite des Aachener Stadtteils Sief, befindet sich das Haus Moeris (Meurisse}, das durch seine Bauweise auffällt. Das denkmalgeschützte Ensemble, das sich mit mehreren Gebäuden um einen Innenhof gruppiert, stammt überwiegend aus dem 17. Jahrhundert. Es war ein Lehen der Burg Raeren und ist seit jeher bis heute ein landwirtschaftlicher Betrieb. Bemerkenswert ist die Bauweise deshalb, weil sie für die hiesige Gegend ungewöhnlich und eher im niederländischen Limburg beheimatet ist. Während die typischen Raerener Häuser komplett aus heimischem Blaustein errichtet wurden, wurde hier abwechselnd Blau- und Sandstein verbaut. Das sich daraus ergebende Streifenmuster wurde als "Speck und Ei" bezeichnet.
Kurz hinter Haus Moeris führte der Weg wieder in den Wald und - genau auf der Grenze D/B - zurück in Richtung Vennbahn. Die Gleise und der Radweg wurden erneut überquert und es ging in einem kleinen Bogen zurück in Richtung Bahnhofs-Café. Auch die letzten 500 Meter zurück zum Parkplatz konnten nach der Einkehr noch trockenen Fußes zurückgelegt werden.
Helga Giesen
Fotos: Rolf Berger. Zusammenstellung/Aufbereitung: Klaus Heidtmann