2022-09-25 Vom Schwarzen Mann auf dem Moor-Pfad Schneifel

17 Wanderfreunde trafen sich am Schwarzen Mann, der dritthöchsten Erhebung der Eifel mit 697m. Hier erstreckt sich die Schneifel, ein ca. 15km langer Höhenrücken von Brandscheid bei Prüm bis nach Ormont im Nordosten.

Bekannt ist dieses Gebiet nicht nur als Wanderregion, sondern auch als Wintersportgebiet. Es herrscht ein raues Klima mit Niederschlägen von lokal bis zu 1300 Millimeter pro Jahr. Die wasserstauenden Böden waren ideale Voraussetzungen für die Bildung von Mooren. So verlief unser "Schneifel-Moore-Pfad", einer des sehr gut mit dem Logo des NaturWanderPark delux ausgeschilderten Wanderwegs, zunächst etwa parallel zur Schneifel-Höhenstraße als angenehmer Waldpfad. Nach Überquerung der Landstraße kam man zu einem hölzernen Podest mit einer Holzfigur des Schwarzen Mannes, die wohl auf den früheren Abbau von Bleierz bei Bleialf hindeuten soll. Daneben befindet sich ein Tranchot-Stein, ein Vermessungsstein des ehemaligen Kartographen Oberst Tranchot aus Napoleons Zeiten. Hier wurde die obligatorische Bananenpause eingelegt.
Zuvor verwies der Wanderführer auf die hier gut zu erkennende naturnahe Waldwirtschaft, die sich an den Zielen des Naturschutzes orientiert und nicht mehr der forstwirtschaftlichen Gewinnmaximierung dient. Statt der früher vielfach praktizierten Altersklassenwirtschaft erfolgt heute wie vielerorts die Einzelstammnutzung, um natürliche Lichtungen mit niedriger Krautschicht und später aufwachsenden Sträuchern und Laubbäumen entstehen zu lassen, was sich letztlich positiv auf die Artenvielfalt auswirkt.
Nach einem abfallenden Waldpfad wurde ein angenehmer Forstweg erreicht, der z.T. auf den Überresten zahlreicher Bunker des Westwalls verläuft.
Am Dreiländerblick oberhalb der kleinen Ortschaft Buchet fand die Stärkung zur Mittagszeit statt. Dieser Eifelblick bietet eindrucksvolle Aussichten auf die Windkraftanlagen bei Habscheid und Heckhuscheid, hinter denen sich der Islek (das Grenzgebiet des Eifelkreises Bitburg-Prüm nach Luxemburg und Belgien hin) erstreckt. Davor befinden sich das Alfbachtal, ein FFH- und Naturschutzgebiet (Bachmuschel, Schwarzstorch, Biber) und die Ortschaften Winterspelt und Bleialf. Weiter ging der Blick zum Ösling, dem luxemburgischen Teil der Ardennen. Vor dem Horizont verläuft das Ourtal und weiter im Nordwesten sind schließlich die Wälder am Rand des Hohen Venns zu sehen. Die grandiose Aussicht konnte noch eine ganze Zeitlang beim Weiterwandern genossen werden.
Rechterhand tauchte dann der Mast der Sendestation Schnee-Eifel auf mit heute noch gut 100m Höhe. Beim Bau 1965 hatte er noch bis 2010 eine Höhe von 223m, die jedoch nach Abschalten des analogen terrestrischen Fernsehens nicht mehr benötigt wurde. Jetzt dient er hauptsächlich noch dem Mobilfunk. Dieser Sendemast ist im übrigen bei klarer Sicht vom Eifelblick nahe des Stehling bei Mützenich gut zu sehen.
Über leichte Forstwege und später einen z.T. auf Bohlen aufwärts zu begehenden Pfad durch einen urwüchsigen wunderschönen Moorbirkenwald erreichten die Wanderer nach 13km wieder die Höhe am Parkplatz gegenüber dem Blockhaus "Zum Schwarzen Mann".
Übrigens findet in vielen Ortschaften rund um die Schneifel am ersten Sonntag nach Fastnacht noch das „Burgbrennen“ statt, mit dessen Feuer symbolisch der Winter verbrannt wird.

 

Rolf Berger

 

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Fotos: B.Klinkenberg.  Zusammenst./Aufber.: K. Heidtmann

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