Bei angenehmen 18 Grad machten sich 21 Wanderer auf, um die Bunker zwischen Strauch und Schmidt zu erkunden.
Wir starteten auf dem Dorfplatz neben der Kirche St. Matthias, um dem Wanderweg Nr. 23 zu folgen.
Unser Weg führte uns über freie Flächen zu einem Gebiet namens „Hof“, welches dünn besiedelt ist und zu Strauch gehört. Parallel zur B 246 und an einigen Windrädern vorbei, kamen wir dann in einen Fichten- und Laubwald, den sogenannten „Buhlert“.
Der Buhlert ist ein Höhenzug zwischen Schmidt, Simonskall und Strauch, auf dem sich noch fünf fast unzerstörte, sowie einige gesprengte und unbegehbare Westwallbunker befinden. Die Bunker auf dem Buhlert gehörten zu den letzten, die während der Schlacht im Hürtgenwald von den Amerikanern genommen wurden. Überall in diesem Waldgebiet zeugen Stellungslöcher, Gräben und Bombentrichter von den schweren Kämpfen.
Um die Bunker überhaupt zu finden mussten wir unseren Hauptweg verlassen, sie waren nicht von der Straße einsehbar, was zu damaliger Zeit lebenswichtig war. Ein Westwallbunker war vollständig erhalten und auch begehbar, einige von uns nutzen diese Gelegenheit, um mal das Innere zu besichtigen.
Die Bunker wurden zumeist nach einheitlichen Standards gefertigt und hatten eine Decken- und Wandstärke von 1,5 m. Der Regelbau besaß einen Aufenthalts- und Schutzraum für 10-12 Mann und einen 0,5m höher gelegenen Kampfraum mit Scharte für ein Maschinengewehr. Jedem Soldaten standen eine Schlafstelle und ein Hocker zu, der kommandierende Offizier erhielt einen Stuhl. Das Platzangebot war sehr gering: Etwa 1 qm Fläche konnten einem Soldaten innerhalb der Bunker zur Verfügung gestellt werden.
Von den ursprünglich 16 Bunkern hier im Buhlert wurden die meisten nach dem Krieg zerstört oder zugeschüttet. Fünf Anlagen sind noch gut erhalten und frei zugänglich. Wo früher schreckliche Kämpfe tobten, haben heute Fledermäuse ein geschütztes Winterquartier. Deshalb ist der Zutritt nur zwischen April und September erlaubt.
Am Tiefenbach entlang, aus dem Wald wieder hinaus auf freie Flächen, führte uns der Weg Nr. 23 zurück nach Strauch. Hier oben hatten wir noch wunderschöne Blicke ins hügelige Umfeld.
WF: Brigitte Jansen
Fotos: H.Baumsteiger, K. Heidtmann, Zusammenst./Aufber.: K. Heidtmann