2020-02-09 Ab Zerkall über den Kalltalweg

Trotz des angekündigten Sturmes fanden sich 13 mutige Wanderer zusammen, um von Zerkall aus den Kalltalweg zu begehen.

Vom Nationalpark-Infopunkt aus startete man, um bald am Zusammenfluß von Kall und Rur in den kleinen Ort Zerkall zu gelangen.

 

Erstes Ziel war die Papierfabrik Renker & Söhne, die nun schon in 4.Generation feinstes Büttenpapier herstellt und dieses auch weltweit exportiert. Sogar das Deutsche Grundgesetz (1949) und der Einigungsvertrag zwischen der Bundesrepublik und der DDR (1990) wurden auf diesem Papier gedruckt. An der Stelle der heutigen Papierfabrik befand sich seit 1512 eine wassergetriebene Mühle, die im Laufe der Zeit als Schleif-, Walk- und Ölmühle diente. 1887 stellte man auf Pappen um.

Im Rahmen des "Life+"-Projektes erfolgten durch die Biologischen Stationen Düren und der Städteregion Aachen Maßnahmen zum Rückbau von Hindernissen für eine freie Bachpassage. So. wurden z.B. 15 Rohre durch Brücken mit durchgehender Bachsohle ersetzt, und an Wehren, Staustufen und Furten wurde die ökologische Durchgängigkeit durch Umlegung des Bachlaufs oder die Anlage von Sohlgleiten und Fischaufstiegsanlagen verbessert. Das kommt vor allem Bachforelle, Groppe, Bachneunauge und im Unterlauf Atlantischem Lachs und Äsche zugute, aber auch wasserbewohnenden Insekten wie Eintagsfliege und Steinfliege. Seit 2008 werden sogar Junglachse ausgesetzt.

Spuren des Bibers, der auch hier tätig war, konnte man am Wegrand gut erkennen. Durch seine Dammbauten schafft er neue Lebensräume

für zahlreiche Insekten und Amphibien. Auch Eisvogel, Wasseramsel, Schwarzstorch und Ringelnatter sind hier zu Hause.

Der Weg führte zunächst durch Talauen mit Glatthaferwiesen und Erlengalerie-Wäldern bis zu den Häusern von Zweifallshammer.Von dort ging es auf der anderen Talseite zurück, teilweise über einen Höhenweg, von dem aus man herrliche Ausblicke in das breite Tal der Kall hatte. Bei der Info-Tafel am Aufstieg nach Schmidt gelangten die Wanderer auf den Wildnistrail, der hier am Nationalparkrand verläuft.

An den Wasserbecken vorbei, die die Papierfabrik für die Produktion benötigt, ging es ein letztes Mal aufwärts, bevor der bis hier benutzte Wanderweg Nr. 25 verlassen wurde und man über die Wiesen den Ort Zerkall erreichte.

Es war zwar teilweise etwas windig gewesen, aber die Bewegung an der frischen Luft hatte wohl allen Teilnehmern gutgetan.

Im schönen Café Dohmen am Markt von Nideggen klang die Wanderung bei Kaffee und Kuchen aus. Alle Wanderfreunde erreichten wohlbehalten wieder ihr Zuhause.

Rolf

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Fotos: B.Klinkenberg.  Zusammenst./Aufber.: K. Heidtmann

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