2019-06-30 In den Tälern der Weißen und der Roten Wehe

Bei hochsommerlichen Temperaturen trafen sich 16 Wanderfreunde/-innen auf dem Roetgener Marktplatz. Die ursprünglich geplante Wanderung in der Hillesheimer Kalkmulde wurde wegen der weiten Anfahrt und der überwiegend schattenlosen Strecke bei der vorhergesagten Hitze auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

So ging es vom Parkplatz "Brandenburger Tor" bei Hürtgen auf bequemen, meist schattigen Waldwegen hinunter ins Tal der Weißen Wehe.
Unterwegs konnten die Wanderfreunde etliche vom Borkenkäfer befallene und abgestorbene Fichten feststellen. Nach der schon im vergangenen Jahr enormen Hitze und Trockenheit kann der Borkenkäfer wohl leider auch in diesem Jahr seine Tätigkeit ungehindert fortsetzen und in mehreren Generationen viele weitere Bäume befallen. Die mangels Feuchtigkeit geschwächten Bäume können nicht mehr genug Harz produzieren, in dem sie in normalen Jahren die Käfer "ersaufen" können.
An der Hütte beim "Manesstein" wurde die Bananenpause eingelegt. Bald wurde das Tal der Roten Wehe erreicht, wo linkerhand die Spuren früherer Bibertätigkeit zu sehen waren: kleine aufgestaute, durch Dämme abgedichtete Teiche, die durch die landschaftsgestaltende Arbeit der Biber zu artenreichen neuen wertvollen Biotopen wurden. Libellen, Frösche, Kröten, Molche, Salamander, Ringelnatter, ja sogar Iltis und Störche finden hier Nahrung und neuen Lebensraum.
In den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden dreimal Biber aus Polen im Hürtgenwald ausgesetzt, die sich von hier aus schnell
entlang der Rur und ihrer Nebenbäche bis in die Niederlande und nach Belgien verbreiteten. Heute leben 12 Biberfamilien im Hürtgenwald, die jeweils ein Revier von 2 qkm bewohnen.
Nahe der 1983 in Betrieb genommenen Wehebachtalsperre, die jedoch des dichten Laubs wegen nicht sichtbar war, wurde die Mittagsrast abgehalten. Schließlich konnten im Tal des Hülsensiefen weitere Spuren von Biberarbeiten bestaunt werden: Sogar weit oberhalb des Bächleins waren bis zu mittelgroße Bäume, darunter sogar Buchen, einfach umgelegt worden. Normalerweise bevorzugen Biber Weichhölzer wie Pappeln oder Weiden.
Mittlerweile war die Temperatur auf fast 30 Grad gestiegen, so daß der letzte längere Anstieg entlang weitläufiger blühender Fingerhut-bestände zurück zum Parkplatz schon eine ziemliche Herausforderung für die Wanderfreunde darstellte, deren "Motor nun deutlich langsamer lief". Die nach 14 km schweißtreibender Tour verdiente Einkehr hielt man im Café "Bosselbacher Hof" in Vossenack.

 

 

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Fotos: H.Baumsteiger, B.Klinkenberg.

Zusammenstellung/Aufbereitung: K. Heidtmann (Auswahl aus 90 Fotos)

 

 

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