Bei kaltem, aber trockenem Wetter starteten 24 Wanderfreunde vom Parkplatz an der Poensgenstraße in Schleiden. Stets nah am Flüsschen Olef und der Bahnlinie wanderte man auf kleinen Teersträßchen in den Ort Olef, der mit über 1100 Einwohnern drittgrößter Stadtteil von Schleiden ist. Olef gehört zu den „Historischen Ortskernen“ von Nordrhein-Westfalen.
Am wunderschönen, von alten Fachwerkhäusern gesäumten dreieckigen Dorfplatz fand die „Bananenpause“ statt. Eine besondere Attraktion war die Überquerung des Dorfplatzes durch die Oleftalbahn, die seit 2006 jeden Sonntag zwischen Mai und Allerheiligen zwischen Kall und Hellenthal verkehrt und damit eine gerne besuchte touristische Attraktion darstellt. Ein deutschlandweit einmaliges Schauspiel, bei dem vorneweg ein Zugbegleiter mit einer Warnflagge marschiert, während der Schienenbus im Schritttempo den Dorfplatz quert. Der Betrieb der Bahnlinie begann 1884. Heute noch besteht Anschluss an die Eifelbahn in Kall, die zwischen Köln und Trier verkehrt. 1981 wurde die Personenbeförderung und 1994 die Güterbeförderung eingestellt, mit Schließung des Truppenübungsplatzes Vogelsang dann 2005 auch die Panzerbeförderung. 2012 stellte man die gesamte Strecke Kall-Hellenthal unter Denkmalschutz.
Großen Spaß hatten einige Wanderfreunde am „verrückten Stuhl“ auf dem Dorfplatz, der eine
optische Täuschung demonstriert, bei der aus 2 Personen mit normaler Körpergröße plötzlich
David und Goliath werden.
Die schöne gotische Hallenkirche, die über einen seltenen doppelstöckigen barocken Hochaltar verfügt, wollten die Wanderfreunde nur ungern wieder verlassen, da sie so gut beheizt war und draußen nur wenige Grad über Null herrschten.
Nach steilem Aufstieg über den Eifelsteig zur Kuckucksley bot sich ein guter Blick auf Olef und Schleiden. Auf der Höhe angekommen, erwartete die Wanderfreunde ein weiterer Höhepunkt:
Hunderte Kraniche zogen in vielen Formationen am Himmel auf dem Weg zu ihren Winter-
quartieren. Während der Wanderung ertönten immer wieder ihre markanten Rufe und ein Trupp löste den nächsten ab, wahrlich ein herrliches Erlebnis, denn so viele Kraniche an einem Tag hatten wohl die wenigsten bisher erlebt.
Am Rand des Gewerbeparks von Herhahn blickte man dann auf ein architektonisch interessantes
Gebäude: ein halbkugelförmiger Bau beherbergt einen Verlag, der die Zeitschrift „Dampfradio“
herausgibt.
Ein angenehmer Waldweg führte die Wanderfreunde schließlich noch bei Sonnenschein durch das herbstlich gefärbte Höddelbachtal zurück nach Schleiden, wo die Tour ihren Abschluss im Restaurant-Café Mayer's bei Kaffee und Apfelkuchen fand.
Sabrina Berger
Fotos: H. Baumsteiger, R. Berger, K. Heidtmann, B. Klinkenberg. Streckenaufzeichnung: F. Junk
Bearbeitung/Zusammenstellung: K. Heidtmann