2018-06-24 Themenwanderung "Forschung im Nationalpark"

Zur ortsgruppenübergreifenden Themenführung „Forschung im Nationalpark Eifel“ trafen sich 14 Wanderer unserer OG am bewölkten, aber insgesamt nicht unfreundlichen Sonntag, den 24.06.2018 in der Nähe von Monschau. Unter der fachkundigen Führung von Joseph Noël aus der Ortsgruppe Kalterherberg, der in seiner aktiven Zeit im Forschungszentrum Jülich am Aufbau der Messstation Wüstebach beteiligt war, wurden im ersten Teil der Führung Lysimeter, Messstellen, Streusammler und der Meteorologie-Turm gezeigt und ihre jeweiligen Funktionen erklärt.

Ergänzt wurden seine Ausführungen durch Diana Hofmann, die Wissenswertes zu den aktuellen Messkampagnen, Datenerhebungen und -auswertungen sagen konnte. Dass die Themen der Umforstung und Klimaerwärmung relevant sind, zeigte die rege Diskussion. Anschließend ging es zu einer renaturierten Narzissenwiese. Durch die Entfichtung und Beseitigung der Bachverrohrung können diese Pflanzen wieder gedeihen und sich vermehren. Natürlich war ihre Blütezeit längst vorüber, dafür konnten wir eine bunte Bärwurz-Sommerwiese mit verschiedensten Orchideenarten, Arnika, Grasnelken, Margeriten und Glockenblumen sehen. Die Einkehr fand in der Alten Molkerei in Höfen statt.

Diana Hofmann

 

Wissenswertes zur Forschungsstation
(aus: http://teodoor.icg.kfa-juelich.de/observatories-de/elrv-observatorium/wustebach)
Das Untersuchungsgebiet Wüstebach befindet sich innerhalb des Nationalparks Eifel in der Nähe von Monschau. Es umfasst das ca. 38.5 ha große Einzugsgebiet des Wüstebachs mit Höhen zwischen 595 und 628 m üNN. Mit der vorherrschenden Fichte (Picea abies) repräsentiert das Untersuchungsgebiet das typische, jedoch nicht natürliche Waldsystem der Region.
Anfang Herbst 2013 wurde von der Nationalparkverwaltung ein etwa 9 ha großes Areal im Untersuchungsgebiet entfichtet. Ziel der Maßnahme ist die Beschleunigung der Regeneration eines naturnahen Laubwaldes im Nationalpark. Die starken Auswirkungen dieses Eingriffs auf Boden, Wasserqualität, Austauschprozesse und die Zusammensetzung von Flora und Fauna bieten einen einmaligen Einblick in die Regeneration des Waldbestandes.
Um den Wasser- und Stoffkreislauf des Waldsystems vor und nach der Entfichtung detailliert untersuchen zu können, wurde der Standort seit 2008 mit einer Vielzahl von Sensoren zur Erfassung von meteorologischen, bodenkundlichen und hydrologischen Messdaten ausgestattet. Hierzu zählen unter anderem mehrere Wetterstationen, Abflussmesseinrichtungen, wägbare Lysimeter, Cosmic-Ray Bodenfeuchtesensoren und ein drahtloses Sensornetzwerk zu Erfassung der räumlichen Bodentemperatur- und Feuchte.
Die markanteste Messeinrichtung ist allerding der 38 m hohe Eddy-Kovarianz-Messturm  zur Messung von Gasflüssen und Aufnahme von Temperatur-, Feuchte- und Strahlungsprofilen, der in einem nach wie vor bewaldeten Teil des Untersuchungsgebiets errichtet wurde.

 Unter Verwendung des am Turm gemessenen latenten Wärmeflusses in Verbindung mit Abfluss-, Niederschlags- und Bodenfeuchtemessungen konnte für den Zeitraum vor der Entfichtung eine gute Schließung der Wasserbilanz des Untersuchungsgebiets erreicht werden (Schließungslücke < 3 %).

Wissenswertes zu den Narzissenwiesen

(aus www.monschau.de/.../dl-Wanderwege-entlang-der-Narzissenwiesen)

Die wild wachsende Gelbe Narzisse „Narzissus pseudonarcissus“ ist die Wildform der bekannten Osterglocke. In Deutschland kommt sie nur in der Eifel und im Hunsrück vor.
Die abgelegenen Bachtäler wurden seit dem 12. Jh. mehr als 600 Jahre lang zur Heugewinnung genutzt. Mit den Flüxgräben wurden die Wiesen im Vorfrühling mit schwebstoffreichem Bachwasser gedüngt. Durch die späte Mahd im Juli blieben die narzissenreichen Bärwurzwiesen, Feuchtwiesen und arnikareiche Borstgrasrasen über Jahrhunderte erhalten. Weil die Heuernte nicht mehr lohnte, wurden ab etwa 1950 viele Talwiesen mit Fichten aufgeforstet. Mit den dunklen Schatten und der dichten Nadelstreu verschwand die bunte Pracht und mit ihr auch die Vielfalt an Schmetterlingen, Käfern und Vögeln. Ende der 1980er Jahre wurde auf Initiative der NRW-Stiftung, des Naturparks Nordeifel und weiterer Partner damit begonnen, die Fichten zu entfernen und so die Narzissenwiesen wieder zu beleben.

 

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