Auf dem von der Ortsgruppe Kalterherberg als Streckenwanderung eingerichteten Wanderweg Nr. 83 waren am Sonntag 15 Wanderfreudige bei angenehmem Frühlingswetter mit Wf. Helga Giesen unterwegs.
Wenn das Thema der 12 km langen Tour auch hieß „Wegekreuze erzählen ihre Geschichte“ – diese sind nachzulesen in einem Flyer auf www.eifelverein-kalterherberg.de –, so war es doch schade, dass der Wintereinbruch der letzten Tage das Wachstum der Narzissen wieder ausgebremst hatte, denn ein Teil des Weges führte über Gut Heistert und entlang des Perlenbachs in Richtung Höfener Mühle und somit mitten durch das für seine Blütenteppiche weithin berühmte Naturschutzgebiet.
Andererseits hatte das den Vorteil, dass hier noch keine Besuchermassen unterwegs waren und man eine recht entspannte Wanderung genießen konnte. In geschützten Südlagen gab es aber schon etliche der gelben Frühlingsboten zu sehen.
Gestartet wurde am WP Eifeldom in Kalterherberg und an der Kirche befanden sich auch gleich die ersten beiden Kreuze. Das war zum einen das 1964 errichtete Ehrenmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege. Interessanter war aber das zweite, recht unscheinbare Blaustein-Kreuz in der Kirchenmauer. Es stammt vom ehemaligen Friedhof rund um die Kirche und war bei den Ausschachtarbeiten für das Ehrenmal gefunden worden. Die Inschrift nennt das Jahr 1745 und erinnert an einen Paul Linnert aus „Kaldherberig“.
Einige der Kreuze wurden errichtet an Orten, an denen Kalterherberger Bürger zu Tode gekommen sind. Eine kleine Sakramentskapelle an der Engelgasse war Station der Fronleichnamsprozessionen und erinnert seit 1936 mit einem Bildnis des Hl. Hubertus auch an die Pilger, die seit 1720 nach St. Hubert pilgerten und hier Station machten.
An der nächsten Station fiel zunächst weniger das Kreuz als vielmehr eine mächtige Eiche ins Auge. Dieses „Theissbaum“ genannte Naturdenkmal hat einen Umfang von 3,50 m. Zur Bedeutung des Namens gibt es mehrere Versionen. Lt. der Vorsitzenden der OG Kalterherberg, Elfriede Conrads, nannten die Leute im Dorf die über 300 Jahre alte Eiche früher Gottesbaum. Sie brachten das schlichte Holzkreuz an und machten hier ebenfalls auf der Fronleichnamsprozession Station.
Am Ortsrand grüßte eine kleine Alpakaherde die Wanderer, bevor es weiter abwärts in Richtung Höfener Mühle ging. Kurz nachdem ein großes weißes Holzkreuz auf dem „Kölsch Berg“ passiert worden war, erreichte man an der „Kölsch Kier“ einen schönen Spielplatz mit Hütte. Hier boten zahlreiche Bänke Gelegenheit zur Rast in der Mittagsonne, bevor wenig später das Ziel der ausgeschilderten, 8,5 km langen Streckenwanderung erreicht war. Nun stand der anstrengendere Teil bevor, denn durch Wiesen und Wälder führte der Weg wieder hinauf nach Kalterherberg. Mit einigen zusätzlichen Auf und Ab mussten auf der kurzen Strecke die rund 70 Meter Höhenunterschied zwischen Eifeldom und Höfener Mühle bewältigt werden.
Helga Giesen
Fotos: H.Baumsteiger, K. Heidtmann, B.Klinkenberg.
Zusammenst./ Streckenaufz. /Aufber.: K. Heidtmann