2021-12-12 An der Eupener Talsperre

Am Sonntagmorgen hatte sich die angesichts des Wetters erstaunliche Zahl von 17 TeilnehmerInnen auf dem Markt eingefunden, um mit der traditionell von Wanderwartin Helga Giesen geführten Abschlusswanderung das stark von Corona geprägte Wanderjahr 2021 zu beenden.

Die ca. 12 km lange Tour führte vom Restaurant Schönefeld an der Waldstraße zwischen Petergensfeld und Eupen zur Wesertalsperre.

 

Die Anfangszeit 11 Uhr hatte sich wettermäßig als Vorteil erwiesen, der morgendliche Nebel hatte sich aufgelöst und bevor aus dem zeitweisen Niesel stärkerer Regen wurde, hatte man das Ziel fast schon wieder erreicht. Die Wanderung war nicht identisch mit der Seniorenwanderung in diesem Gebiet im Juli, die Strecke wies nicht nur einige Kilometer, sondern auch einige Steigungen mehr auf.

Der Weg führte zunächst von Schönefeld abwärts ins Wesertal und dann, dem Bachlauf folgend, sanft wieder aufwärts. Nach einem steilen Schlussspurt wurde die Krone der Staumauer erreicht und eine wohlverdiente Pause eingelegt. Anschließend folgten die Wanderer der Uferstraße entlang des Stausees. Dieser Abschnitt ist besonders zur „blätterlosen“ Zeit reizvoll, weil sich nur dann ein schöner Ausblick auf den See bietet.

Auf guten Waldwegen ging es dann mit einigen Auf und Ab zurück zum Ausgangspunkt. Bei einem Abstecher zu dem auf einer Anhöhe gelegenen Restaurant „Wesertalsperre“ konnte ein letzter Blick von oben auf Staumauer und -see geworfen werden. Hier gab die Wf. auch einige Erläuterungen zur Talsperre. Später ging es noch vorbei am mitten im Wald gelegenen ehemaligen Gasthaus Diepbach. Hier feierte die Eupener Bevölkerung bis zum Beginn des vorigen Jahrhunderts zahlreiche Sommerfeste. Dem Vernehmen nach soll der Ort aber auch weniger sittsamen Zwecken gedient haben. Bekannt wurde das Anwesen vor allem in der Nachkriegszeit als Umschlagplatz für den Kaffeeschmuggel von Eupen in Richtung Deutschland.

Infos zur Wesertalsperre:

Das Quellgebiet der Weser liegt am Fuß des Steling, sie bildet sich aus zahlreichen Rinnsalen, die das Steinleyvenn durchfließen. Die wichtigsten Nebenflüsse, die wir auch von Wanderungen kennen, sind Hill (mündet bei Eupen) Gileppe und Hoegne. Erwähnt wurde die Weser erstmals 915 n. Chr. als „Vesera“ = sumpfiger Bach.
Der Bau der Talsperre wurde schon 1901 geplant, scheiterte aber an den dafür notwendigen Gebietsverhandlungen zwischen Belgien und Preußen ebenso wie am Widerstand der Eupener Bevölkerung. (Eupen war zu der Zeit preußische Kreisstadt [bis 1920] und Belgien hätte Land abtreten müssen. Dafür verlangte es den Verzicht Preußens auf Ansprüche an Neutral-Morsenet.)
Gebaut wurde dann zunächst von 1935 bis 1942, nach dem Krieg wurde weitergebaut und die Einweihung erfolgte1951. Das brachte1958 das Aus für den Reinartzhof, der jetzt im Wassereinzugsgebiet lag. 1971 verließen die letzten Bewohner ihre Häuser. 1960 bis 1963 wurde der 3,5 km lange Betongraben gebaut, der den größten Teil des Weserwassers vor Roetgen ableitet und dann über Stein- und Getzbach wieder zugeführt wird. Die Getz mündet, schon im Staubereich der Talsperre, ebenfalls in die Weser. Über einen Stollen zur Getz wird auch Hillwasser eingeleitet. Die Talsperre versorgt ein Gebiet bis nach Lüttich mit Trinkwasser und hatte auch große Bedeutung für die in Eupen ansässige Industrie. Die Wesertalsperre war bis 1971 die größte Talsperre Belgiens, nach ihrer Aufstockung hat die ursprünglich bereits aus dem 19. Jhd. stammende Gileppe-Talsperre knapp die Nase vorn.
Zahlen: Staumauer 409 m lang, 69 m hoch und zwischen 55 (Fuß) und 11 m (Krone) breit, Wasserfläche 126 ha. Im Gegensatz zur Dreilägerbachtalsperre ist sie nicht eingezäunt, obwohl auch hier die Wasseraufbereitungsanlage direkt unterhalb der Talsperre liegt.

 

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Fotos: H.Baumsteiger, Zusammenst./Aufber.: K. Heidtmann

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